Einer da oben hasst mich von Hollis Seamon


 
Die Geschichte eines todkranken Jungen...

..oder auch einem Teenager der erwachsen sein möchte...

Richard möchte wie jeder andere Teenager sein. Er will verliebt sein, ausgehen und machen was jeder andere in seinem Alter macht.
Aber Richard hat Krebs und das schon im Endstadium, er verbringt seine letzten Wochen in einem Hospiz, wo er ein ebenfalls krankes Mädchen kennenlernt, das mit ihrer Ausstrahlung im nu sein Herz erobert. Sie ist sein kleiner Lichtblick und mit ihr will er erleben wie es ist normal zu sein, mit einigen Hindernissen, denn ein Hospiz ist immerhin keine Bar oder ein Club.


Meine Meinung
Ich erfuhr von diesem Buch über eine Werbemail des Verlags. Nachdem ich gelesen hatte, dass die Autorin durch die Pflege ihres Sohnes selbst viel mit dem Thema zu tun hatte, war ich gespannt. Ich erwartete mir eher einen Bericht über Erlebtes, fand mich dann aber in einer Geschichte wieder die etwas Fern der Realität schien.


Der Titel des Buches ist etwas aufwühlend, aber durchaus passend und das erfahren wir schon recht bald im Buch und dem Jungen mit dem EDOHM-Syndrom. Das Cover des cbt Verlages ist zwar okay, aber leider nicht sehr aussagekräftig, wohingegen das des Originals sehr gut passt, zumindest zum Inhalt.

Wir erleben diese Geschichte aus der Perspektive von Richard, einem todkranken Jungen, der in einem Hospiz, unter ständiger Beobachtung, seine letzten Wochen erlebt. Leser die selbst noch nicht in Berührung mit solchen Fällen gekommen sind, erleben teilweise verstörende Augenblicke, nur um dann wieder Verhaltensweisen eines ganz normalen Teenagers mitzubekommen, wie die erste Verliebtheit, sich rausschleichen oder sich auch mal volllaufen zu lassen, nur um zu wissen wie das so ist.
Dadurch ist der Schreibstil auch sehr typisch jugendlich, jedoch ungewöhnlich fröhlich und erscheint damit nicht als Buch über eine Krankheit, sondern eher als Buch über einen Teenager der ganz normal sein möchte.


Obwohl die Idee der Autorin nicht schlecht ist und sie mit ihrer Idee hinter die Fassade einer schweren Krankheit zu blicken, unglaublich interessante Einblicke liefert, kamen mir beim Lesen manchmal Zweifel zwecks Glaubwürdigkeit, da einiges doch ganz schön abgehoben ist. Diese Momente wurden dann aber fast ganz weggewischt als Richard seinen Plan, einem Mädchen seinen letzten Wunsch zu erfüllen in die Hand nimmt und sich indirekt um seine Mutter kümmert, sollte er irgendwann nicht mehr da sein. Herzlich und sehr menschlich erleben wir den jungen Krebskranken, der in einer Woche mehr erlebt als unsereins in einem Monat.


Fazit
Diese Geschichte lässt seinen Leser nicht kalt. Wir schwanken zwischen einer tragischen, aber unausweichlichen Geschichte und einem Erzähler der noch lange nicht fertig ist, obwohl nur noch wenig Zeit bleibt. Erfahrt mehr über Richards Jugend in einem Hospiz, das sich binnen dieser paar Hundert Seiten oft in mehr verwandelt. Von mir gibt es 4,5 von 5 Wölkchen.





Mein herzlicher Dank an den cbt Verlag für die großzügige Unterstütung mit diesem Buch.

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